Jugendkonzept

Das Jugendkonzept der Fußballabteilung steht im Einklang mit dem Leitbild des Vereins: Neben dem sportlichen Erfolg stehen die Übernahme sozialer Verantwortung und das Streben nach möglichst hohen Qualitätsstandards für unsere Mitglieder im Vordergrund.

Mit unserer Aufgabe, der Erziehung im/zum Mannschaftssport, verbinden wir sportliche, soziale und erzieherische Verantwortung. Dazu gehören u.a. ein freundschaftliches Mitein­ander, mannschaftsdienliches Verhalten, Zuverlässigkeit, Wir-Gefühl und Fairness innerhalb der Mannschaft, zwischen unseren Mannschaften und gegenüber anderen Vereinen.

Die Fußballabteilung des MTV Treubund fördert und pflegt ausdrücklich den Leistungs- und Breitensport.

  • Um den individuell verschiedenen und sich gerade im Jugendbereich zeitversetzt ent­wickelnden Fähigkeiten gerecht zu werden, sollen dementsprechend prinzipiell in allen Altersstufen (insbes. aber in den A-, B- und C-Juniorenmannschaften) immer möglichst mindestens zwei Mannschaften spielen. Davon sind die ersten Mannschaften stärker erfolgsorientiert, während in den anderen Teams die soziale Komponente (Rotations­prinzip, gleiche Spielanteile für alle, etc.) noch stärker in den Vordergrund tritt.
  • Zur Festigung der sozialen Bindungen innerhalb der Mannschaften und um einem Team geschlossen sportliche Aufstiegsmöglichkeiten zu verschaffen, verfolgen wir im Einklang mit den Vorgaben des Niedersächsischen Fußballverbands (NFV) insbes. im unteren Jugendbereich (D- bis G-Junioren) das Prinzip, sog. “Jahrgangsmannschaften“. Jährliche Umstrukturierungen durch Vermischung von Spielern älterer und jüngerer Jahrgänge sowie damit einhergehende Brüche von Freundschaften sollen so weitgehend vermieden werden. Über individuelle Ausnahmen (nur in jeweils gut begründeten Einzelfällen, z.B. um das herausragende Potenzial einzelner Spieler zu fördern) entscheidet der jeweilige Jugend-Koordinator nach Rücksprache mit dem MTV-Fußballvorstand. Darüber hinaus ist es möglich, dass die erste Mannschaft eines Jahrgangs bei entsprechender Leistungs­stärke geschlossen in einer höheren Altersklasse spielt, um selbst hinreichend gefordert zu werden und den konkurrierenden Vereinen mehr Chancengleichheit zu gewähren. In den höheren Ligen (ab Niedersachenliga) der A-, B- und C-Jugend sind verbandsseitig i.d.R. Doppeljahrgänge vorgesehen.
  • Die Trainer der ersten und zweiten Mannschaften einer jeden Altersklasse verständigen sich zudem regelmäßig, um im Interesse der sich unterschiedlich entwickelnden Spieler eine hinreichende Durchlässigkeit des Systems zu gewährleisten.

Die Jugendarbeit bildet speziell im Bereich der A-, B- und C-Junioren die Grundlage für den Nachwuchs im Herrenbereich. Für die ersten Mannschaften der A-, B- und C-Junioren wird daher angestrebt, dauerhaft mindestens das Niedersachsen- bzw. Landesliga-Niveau zu erreichen bzw. zu erhalten.

<<Seitenanfang

Ziel der Trainer ist es, die Sozialkompetenz und im sportlichen Bereich die Fähigkeiten der Spieler bestmöglich zu fördern und ihnen zur Freude am Spiel möglichst viele Erfolgs­erlebnisse zu vermitteln. Dabei ist “Erfolg“ gerade im unteren Jugendbereich und speziell für die zweiten Mannschaften nicht mit dem Erzielen möglichst vieler Meisterschaften gleich­zusetzen. Ziele des Trainers sind vielmehr die:

  • Vermittlung fußballerischer Grundlagen
  • Förderung individueller Fähigkeiten, um persönliche Erfolgserlebnisse zu ermöglichen
  • Schaffung eines Gemeinschaftsgeistes (Mannschaftsgefühl inklusive der Eltern).

Prinzipiell ist uns daran gelegen, eine langfristige Mitgliederbindung als Basis für eine kontinuierliche Nachwuchsförderung zu erzeugen. Mit dieser Zielsetzung sind ggf. auch außersportliche Aktivitäten ins Auge zu fassen.

Die Trainer stehen speziell im unteren Jugendbereich in engem Kontakt zu den Eltern:

  • Besprechungen mit den Eltern sollen mindestens einmal pro Halbserie (also zweimal pro Jahr) durchgeführt werden, um sich über die Entwicklung der Mannschaft, Aktivitäten und ggf. anstehende Probleme auszutauschen.
  • Die Trainer informieren die Eltern umfassend und so früh wie möglich über anstehende Termine und Aktivitäten.
  • Umgekehrt sollen die Eltern erkennbare Verhinderungen ihrer Kinder ebenfalls so früh wie möglich dem Trainer melden, damit er geeignet reagieren kann.

Eine Unterstützung des Trainers durch die Elternschaft (z.B. durch Fahrdienste, Schrift­verkehr und sonstige organisatorische Hilfen) ist jederzeit willkommen.

<<Seitenanfang

Die Trainer achten darauf, ein altersgerechtes Training durchzuführen. Kinder und Jugend­training ist kein Abbild des Fußballtrainings für Erwachsene, sondern unterliegt eigenen methodischen Grundsätzen:

  • Speziell im untersten Jugendbereich (G- und F-Junioren; U6 bis U9) haben spielerische Elemente sowie die Vermittlung und Verbesserung allgemeiner bewegungstechnischer Abläufe – auch losgelöst vom eigentlichen Fußballspiel – Körperbeherrschung, das Erlernen technischer und spielerischer Grundlagen (Ballstoppen, Dribbeln, Passen und Schießen) sowie generell die Vermittlung von Bewegungsfreude stehen hier im Vordergrund.
  • Im mittleren Jugendbereich (E- und D-Junioren; U10 bis U13) sollen im körperlichen Bereich vorrangig die koordinativen Fähigkeiten geschult sowie die fußballtechnischen Grundlagen verbessert und zudem das fußballerische Verständnis (Individual-, Gruppen- und Mannschafstaktik) entwickelt werden. Personenbezogen stehen hier Bewegungs­abläufe und Schnelligkeit eher im Mittelpunkt, wohingegen ein auf Kraft und Ausdauer abzielendes Konditionstraining in dieser Altersstufe als eigenständige Trainingsform weiterhin keine Berechtigung hat. Kondition wird vielmehr spielerisch nebenbei erlangt.
  • Im oberen Jugendbereich (ab C-Junioren; ab der U14) kommt zu der anhaltenden Verbesserung aller fußballtaktischen und -technischen Kenntnisse und Fertigkeiten das Konditionstraining mit seinen verschiedenen Facetten (dann auch Kraft und Ausdauer) hinzu.
  • Generell sollen Trainer darauf achten, die Spieler altersgerecht anzusprechen. Kinder im unteren Jugendbereich kennen oft keine ’Raute’ und sehen auch keine ’Räume’ auf dem Spielfeld. Beschimpfungen und das Anschreien von Kindern verbieten sich ohnehin.

Zur Wahrung der angestrebten Qualitätsstandards bemüht sich der MTV Treubund darum, in seinem Trainerteam möglichst viele einschlägig qualifizierte Trainer einzusetzen. Die Fußballabteilung unterstützt diese Qualitätssicherungsmaßnahme, indem sie sich bei einer entsprechenden Verpflichtungserklärung des Trainers an den Ausbildungskosten beteiligt.

Die Trainer verstehen sich als Trainerteam, unterstützen sich untereinander durch gegen­seitige Rücksichtnahme, Informations- und ggf. Spieleraustausch und die Abteilung durch ihr Mitwirken bei der Außendarstellung, so durch ihr Auftreten am Spielfeld, die Wahrnehmung von Informationspflichten (Ergebnismeldung, Internet-/Facebookseite und Stadionzeitung) und durch ihr Verhalten gegenüber Dritten (Eltern, Vereinsmitglieder und Funktionäre).

<<Seitenanfang

Wer im Fußballverein ist, will nicht auf der Bank sitzen. Speziell im Jugendbereich gilt daher der Grundsatz, dass möglichst alle Spieler zum Einsatz kommen sollen, sofern dies aufgrund der Kadergröße und der Spielbetriebs-Regularien möglich ist. Dabei kommen zur Vermitt­lung spielpraktischer Erfahrungen auch Einsätze in anderen MTV-Teams und neben dem regulären Punktspielbetrieb auch Turnierveranstaltungen in Betracht.

Kinder sollen nicht zu früh auf bestimmte Spielpositionen festgelegt werden. Das Ausprobie­ren mehrerer Rollen fördert das fußballerische Verständnis des Spielers und ermöglicht die Identifikation seiner spezifischen Stärken und Schwächen. Speziell im unteren Jugend­bereich hat dies i.d.R. Vorrang vor mannschaftstaktischen Überlegungen (wobei sich zum Ausprobieren auch beliebige Turniere anbieten und nicht gerade ein evtl. anstehendes Spiel um die Kreismeisterschaft).

Die Übernahme der Funktion als Mannschaftsführer wird von Kindern als Auszeichnung bzw. Ehre empfunden, lehrt sie Verantwortung zu übernehmen, zu kommunizieren (von der Seitenwahl bis zum Sportgruß) und stärkt somit das Selbstbewusstsein. Demzufolge soll diese Funktion im Rotationsprinzip von allen Spielern mal ausgeübt werden.

Jugendliche Spieler befinden sich in einem Lernprozess, dürfen also mehr Fehler machen als davon übrigens auch nicht freie Erwachsene. Trainer und Eltern sollten das akzeptieren und die Spieler nicht mit destruktiver Kritik überschütten oder gar öffentlich bloßstellen.

Sachdienliche und konstruktive Hinweise bzw. Hilfestellungen sind mitunter angebracht, sollten aber während des Spielbetriebs allein vom Trainer kommen, um die Kinder nicht einer verwirrenden Flut von (z.T. konträren) Hinweisen auszusetzen.

Trainer und Eltern sollten sich trotz emotionaler Anspannung jederzeit ihrer Vorbildfunktion bewusst sein. Die gewünschte Vermittlung von Fairness gegenüber eigenen Mannschafts­kameraden, gegnerischen Spielern und den Schiedsrichtern setzt ein entsprechendes Verhalten dieser Vorbilder voraus:

  • Jugendtrainer unterstützten ihr Team in der Spielanlage, kümmern sich um ggf. verletzte Spieler und versuchen, fair und sachlich zu agieren anstatt wie wild gewordene Furien an der Außenlinie zu wüten.
  • Die Spielereltern sollen ihr Team durch konstruktives Anfeuern positiv begleiten, nicht aber die gegnerische Mannschaft oder den Schiedsrichter beleidigen bzw. attackieren.
  • Auch Schiedsrichter (nicht zuletzt die im Jugendbereich oft eingesetzten Jungschieds­richter) machen ggf. Fehler. Ihnen daraufhin eine bewusste Benachteiligung eines Vereins bzw. einer Mannschaft zu unterstellen, ist in aller Regel absurd. Eltern und Trainer sollten das bedenken, ggf. die eigene Vereinsbrille kritisch prüfen und sich mit lautstarker Kritik zurückhalten.

Im Übrigen sollte es selbstverständlich sein, dass rassistische, sexistische, chauvinistische und jegliche anderen diskriminierenden Kommentare schon grundsätzlich, erst recht aber im sportlichen Miteinander völlig fehl am Platz und somit zu unterlassen sind.

<<Seitenanfang

Uns liegt die Förderung unserer größten Talente sehr am Herzen. Dass Spieler aus unseren Teams den Sprung in NLZ*-Teams schaffen und uns dann vorerst verlassen, macht uns trotz des Verlustes stolz und gehört zur Rolle unserer Jugendarbeit in der Region.

Seit Juni 2011 besteht eine offizielle Kooperation mit dem Hamburger SV, der die Entwicklung unserer jungen Talente in besonderem Maße fördert und die Trainer-Fortbildung unseres Vereins mit vielfältigen Angeboten unterstützt.

Eine wichtige Komponente in der Zusammenarbeit mit dem HSV ist die intensive Begleitung der talentiertesten Spieler ab der U12. Dies erfolgt durch den zuständigen HSV-Trainer für Partnervereine und wird durch die Beratung durch HSV-Scouts flankiert. Die Besonderheit dieser Förderung liegt im Fortbestand der Integration der Spieler in ihrer Treubund-Vereinsmannschaft zusammen mit ihren Freunden. In dieser Altersstufe werden die Trainingsziele und -inhalte mit dem HSV-Trainer so abgestimmt und immer wieder justiert, dass sowohl die größten Talente als auch die jeweiligen Teams auf technischer, taktischer und sozialer Ebene profitieren. Die Umsetzung erfolgt in Form von Trainingseinheiten durch den HSV, aber auch durch individuelles Training und Coaching einzelner Spieler oder Kleingruppen in enger Abstimmung oder zusammen mit den MTV-Jungendtrainern.

Für F- u. E-Junior:innen richtet der MTV Treubund bereits seit 2011 zusammen mit dem HSV-Nachwuchszentrum Sichtungsturniere, die „Young Talents Days“, aus. Der HSV ist zu diesem jährlichen Event mit Scouts, Trainern und einer Jugendmannschaft vor Ort. Ausgewählte Spieler werden im Anschluss vom HSV zu weiteren Fördermaßnahmen („Young Talents Cup“) eingeladen.

Trotz der engen Kooperation mit dem Hamburger SV und den Vorteilen der eingebetteten Förderung im Verein werden selbstverständlich auch Einladungen anderer Profi-Clubs zu Sichtungsmaßnahmen und die Spieler-Entwicklung in externen NLZ-Perspektivkadern durch uns unterstützt. Die Entscheidung über die Teilnahme liegt bei den Spielern und deren Eltern.

Darüber hinaus melden unsere Trainer ihre talentiertesten Spieler zu den Sichtungstrainings der NFV-Kreisförderauswahl (E-Juniorenalter) und der DFB/NFV-Stützpunkte (D-Juniorenalter) an.

*) NLZ = Nachwuchsleistungszentrum

<<Seitenanfang

„Interne“ Talentförderungen im Rahmen der HSV-Partnerschaft:

U12 und U13: Förderung der beiden 1. Mannschaften durch Jan Zenner (HSV)

1 Spieler Jahrgang 2008: Förderung durch Jan Zenner (HSV) kombiniert mit wöchentlichem HSV-NLZ-Training

Externe, vom MTV Treubund unterstützte Talentförderungen:

Jahrgang 2013: 3 Spieler HSV-Kinderperspektivkader, 5 Spieler NFV-Förderauswahl

Jahrgang 2012: 3 Spieler HSV-Kinderperspektivkader, 5 Spieler NFV-Förderauswahl

Jahrgang 2011: 2 Spieler Werder Talentteam (SV Werder Bremen), 6 Spieler DFB-Stützpunkt-Kader

Jahrgang 2010: 1 Spieler HSV-Kinderperspektivkader, 2 Spieler DFB-Stützpunkt-Kader

Jahrgang 2009: 1 Spieler DFB-Niedersachsenauswahl

Jahrgang 2008: 1 Spielerin DFB-Nationalmannschaftskader, 3 Spieler DFB-Regionalauswahl

Zuständige HSV-Trainer und -Scouts für den MTV Treubund Lüneburg (Stand 01/2023):

HSV-Trainer:
– Jan Zenner (HSV-Trainer für Partnervereine und ehemaliger D-Jugend NLZ-Trainer)

HSV-Talentscout:
– Maximilian Franke (Ansprechpartner Partnervereine & NLZ-Scout des HSV)

In diesem Sinne wünschen wir allen Jugendlichen und sonstigen Beteiligten ein harmonisches, erfolgreiches und zufriedenes Miteinander in der Fußballabteilung des MTV Treubund Lüneburg.

Lüneburg, Januar 2023                   Der Fußballvorstand

MTV Treubund Lüneburg