Endstation Wörpetal
von Olaf Kranz · Veröffentlicht · Aktualisiert
Es hat nicht sollen sein mit der erneuten Qualifikation für die NFV Endrunde, in der das Team von Peter Schirrmacher und Olaf Kranz die letzten Jahre Stammgast war.
Im Vorwege der Partie war es beiden Mannschaften bewusst, dass dieses Spiel eines auf Augenhöhe werden würde, ist doch auch die SG Wörpetal aus dem Kreis Rotenburg eine gesetzte Größe bei den Endturnieren auf Landesebene.
Trotz des gegenseitigen Respekts voreinander nahm das Spiel entgegen der Erwartungen ohne lange Abtastphase recht früh Fahrt auf und fand während der gesamten Spielzeit auf hohem Niveau statt.
Und so fanden die Rothosen im Gegensatz zur Anreise nach Tarmstedt, bei der der MTV Bus 2 einige Orientierungsprobleme zu beklagen hatte, auf dem Fußballfeld sehr schnell die Orientierung in Blickrichtung Tor der Gastgeber.
Und es dauerte nur 8 Minuten, dass die Lüneburger mit 1:0 in Führung gingen. Dem Tor vorausgegangen war ein Ballgewinn von Energiebündel Maik Alvermann in des Gegners Hälfte sowie das anschließende genaue Zuspiel auf Stoßstürmer Christian Felgner. Letztgenannter ließ sich diese Chance nicht nehmen und sorgte mit einem gezielten Abschluss für die frühe Gästeführung.
Diese Zielgenauigkeit ließ Christian Felgner allerdings knappe 5 Minuten später vermissen, als er einen Torschuss aus aussichtsreicher Position über das Tor setzte.
Spätestens danach meldete sich dann auch der Gastgeber im Spiel an und wurde zunehmend offensiver und spielfreudiger. So rollte ab der 15. Spielminute Angriff auf Angriff auf das Tor der Rothosen. Aber oft scheiterten die Rotenburger an einem letzten zu viel gemachten Haken, so dass die aufopferungsvoll verteidigende Defensive des MTV noch rechtzeitig einen Fuß an den Ball bekam. Aber ein noch größerer Faktor dafür, dass es zum Ende des zweiten Drittels der ersten Hälfte noch 1:0 für die Lüneburger stand, war Torhüter Michel Krause. Dieser wuchs in dieser Phase über sich hinaus und brachte durch zahlreiche großartige Paraden die Gastgeber fast zur Verzweiflung.
Dass der Gastgeber dann in der 23. Minute doch zum verdienten Ausgleich kam, war das Resultat eines berechtigten Foulneunmeters. Diesen erzwang der stets gefährliche Mittelstürmer der Rotenburger, Matthias Gerdes, der im Strafraum nur mit einem Haltegriff zu stoppen war.
Dass es dann mit dem 1:1 in die Kabinen ging, war aus Sicht der Lüneburger ein glücklicher Umstand, besaß die in neongrün gekleidete Spielgemeinschaft doch weitere gute Torchancen, scheiterte aber wiederholt wie oben geschildert.
SG Wörpetal – MTV Treubund
2:1 (1:1)
In der Halbzeitpause forderte das Trainerteam von ihrer Mannschaft mehr Mut und Ballbesitzphasen ein, wollte man doch nicht nur verteidigen sondern auch aktiv am Spiel teilnehmen. Ferner wurde in der Halbzeitpause Abwehrruhepol Timo Posnanski als Bewacher des stets umtriebigen mittelstürmenden Spielertrainers Matthias Gerdes beordert.
Und so gestaltete sich die 2. Spielhälfte deutlich ausgeglichener als die zweite Hälfte der 1. Halbzeit und das weiterhin auf einem hohen Level.
In der 42. Minute schlug das Pendel aber zu Gunsten der Rotenburger aus, eingeläutet durch einen erneuten Foulneunmeterpfiff von Schiedsrichter Carel Wördenbach. Dieses Mal wurde ein Tritt des im Anschluss an eine Ecke vom Torpfosten herausstürzenden Oliver Wieben, in der Absicht, einen Stellungsfehler der MTV Defensive auszubügeln, geahndet. Ein durchaus akzeptabler Strafstoß, wenn der flinke MTV-Verteidiger auch etwas Ball traf.
Am scharf geschossen Neunmeter von Matthias Gerdes war Michel Krause zwar noch dran, aber seine kurzgeschnittenen Fingernägel ließen keine erfolgreiche Rettungstat zu.
Dennoch war noch genügend Spielzeit auf der Uhr, um das Spiel noch zu drehen. Und es gab in den letzten 5 Spielminuten tatsächlich noch 2 Momente, die zum Ausgleich hätten führen können und den Puls beider Teams höher schlugen ließen.
Zuerst wurde ein Schuss von Kapitän Florian Heuer von einem zurückgeeilten Verteidiger mit dem Schienbein kurz vor der Torlinie nach vorne geklärt, so dass auch die MTV Feder Jens Sudeikat, der hoffnungsfroh auf eine verunglückte Rettungsaktion hoffte, nicht an den Ball kam.
Der fast schon dramatische Schlusspunkt des Spiels war ein an Denker und Lenker Jens Sudeikat verursachter direkter Freistoß, auf Höhe des Strafraums in zentraler Position.
Der Ausführung dieses Standards nahm sich der an diesem Abend wieder einmal sehr stark aufspielende Timo Posnanski an. Der sehr scharf geschossene Freistoß wurde zuerst großartig wie regelkonform vom Torhüter der Gastgeber pariert, und dann, weniger regelkonform, von einem auf der Torlinie befindlichen Rotenburger Verteidiger ziemlich aktiv mit der Schulter übers Tor gelenkt. Was folgte waren heftige Proteste der Rothosen, betretendes banges Schweigen der recht großen Anhängerschaft der Gastgeber sowie das quälende Schweigen der Schiedsrichterpfeife, auf die alle Blicke und Ohren gespannt gerichtet waren. Doch diese blieb weiterhin stumm, so dass das Spiel mit einer Ecke anstelle eines durchaus berechtigten Neunmeters fortgeführt und wenig später beendet wurde.
Was blieb, war tiefer Frust der Rothosen, aber auch die Erkenntnis, gegen einen richtig guten wie fairen Gegner, der im Anschluss sein aufrichtiges Mitgefühl über das unglückliche Aus den Rothosen zum Ausdruck brachte, ausgeschieden zu sein.
Nun bleibt den Lüneburgern lediglich der Tanz auf der Meisterschaftshochzeit. Ein Fest, das aber durchaus noch eine Menge Spaß bringen kann.
Die Tore erzielten: 0:1 Christian Felgner, 1:1
Rainer Otten (Neunmeter), 2:1 Matthias Gerdes (Neunmeter)
Für den MTV spielten: Michel Krause, Rüdiger Neumann, Timo Posnanski, Oliver Wieben, Mark Less, Timm Sabatino, Florian Heuer, Maik Alvermann, Jens Sudeikat, Patrick Eschen, Christian Felgner, Peter Schirrmacher
An der Seitenauslinie die gute Seele Kerstin Schröder sowie die beidenVerletzten und unterschiedlich gut orientierten Anreisehilfen Christian Behne und Henrik Hohls