Ex-Profi Zlatan Bajramovic weist jungen Fußballern den Weg
lz140415rog Lüneburg. Als U15-Trainer des HSV ist Ex-Fußball-Profi Zlatan Bajramovic auf der Suche nach neuen Talenten. So auch beim Young Talents Day, den die HSV-Nachwuchsabteilung Ende Mai mit dem MTV Treubund durchführt.
Entspannt stieg er aus seinem Auto und schlenderte in Richtung Vereinsheim des MTV Treubund Lüneburg. Zlatan Bajramovic gesellte sich in den Kreis der Verantwortlichen des Hamburger SV und denen des MTV, die anlässlich einer Pressekonferenz zum Young Talents Day Ende Mai (Bericht) zusammengekommen waren.
Dieser Termin ist eine gute Möglichkeit für junge Spieler, einen ersten Schritt in den Profifußball zu gehen. Gesichtete Spieler werden nach Hamburg eingeladen, um dort an einem Sichtungsturnier teilzunehmen. Bajramovic, Eigengewächs des FC St. Pauli, ist mittlerweile U15-Trainer des HSV und wird auch am 29. Mai im Hasenburger Grund dabei sein.
„Als Co-Trainer bei der U23 von St. Pauli habe ich gemerkt, dass der Trainerberuf gut zu mir passt. Nun wollte ich was Eigenes machen“, erklärt er. Gerade die Arbeit in der Jugendabteilung sei eine reizvolle Aufgabe, „da der Nachwuchs ein sehr wichtiger Aspekt ist. Außerdem kann ich die Jungs in diesem Alter noch formen.
“Der ehemalige Bundesligaprofi hat in seiner Karriere verschiedene Trainertypen kennengelernt. Einen, von dem er sich „viel abgucken und lernen konnte“, trifft er nun regelmäßig wieder. Während seiner Zeit beim FC Schalke 04 (2005 – 2008) war Mirko Slomka Trainer der Gelsenkirchener, nun will Slomka den HSV zum Klassenerhalt führen.
„Mirko hat immer die richtige Mischung zwischen harter Arbeit und Spaß gefunden“, sagt der U15-Trainer der Hamburger. Schon im ersten Jahr in der Hansestadt merke er, dass „die Jugendspieler heutzutage mit weniger zufrieden sind und deutlich mehr gepusht werden müssen als wir vor 20 Jahren. “ Dabei sei es entscheidend, den Druck nicht zu hoch werden zu lassen: „Mir persönlich hat Druck immer geholfen, mich weiterzuentwickeln. Er hat mich stark gemacht.
“Gerade die Zeit bei Schalke sei dabei eine wichtige Erfahrung gewesen, da durch die Champions League alle drei Tage ein Spiel auf dem Plan stand. Ein höheres Anforderungsprofil und die größere Konkurrenz im Vergleich zu früher seien allerdings eine große Last, die viele Spieler heute in ihrer Entwicklung mehr hemmt als fördert.
Mit schwierigen Situationen kennt sich der in Hamburg geborene Bosnier bestens aus. Vor allem in den letzten Jahren seiner Karriere bei Eintracht Frankfurt kämpfte er mit großem Verletzungspech. Das zwang ihn letztlich dazu, seine Profilaufbahn im Sommer 2011 zu beenden. „Darum rate ich allen Spielern, schon im Alter von 14 oder 15, ihren Körper gut zu behandeln und auf ihn zu hören. Ihr Körper ist nun einmal ihr Kapital“, sagt der bosnische Ex-Nationalspieler. Neben dem Willen auf sportlicher Ebene rückt Bajramovic noch eine weitere Eigenschaft in den Vordergrund: Respekt. „Der schwindet bei der Jugend immer mehr. Dabei ist Respekt im Fußball extrem wichtig.
“Auf die Frage, wie die aktuelle Lage des Teams von Mirko Slomka zu bewerten sei, zeigt er sich optimistisch. „Ganz Hamburg steht hinter dem Team. Ich gehe vom Positiven aus und bin fest der Überzeugung, dass sie die Klasse halten – vielleicht auch erst in der Relegation.“ Dass es dort zu einem Stadt-Duell kommt, davon geht er nicht aus. „Das liegt jedoch nicht am HSV. Da St. Pauli in seinen Leistungen zu wenig konstant ist, werden sie den Relegationsplatz nicht erreichen.“
Quelle: Landeszeitung
