MTV Treubund Fussball

100821lac ...wenn auch das Spiel noch „suboptimal“ war, wie es so schön im Neudeutsch heißt. Gut, das erste Spiel der Saison ist häufig nicht das Beste, das mussten auch die Bremer erkennen, die kurz danach in Hoffenheim kurz und klein gespielt wurden. Aber das ist eine andere Baustelle.

Der Gegner aus Neuenkirchen war die erwartet schwache Mannschaft, die tief in der eigenen Hälfte stand und auf das Verhindern von Torchancen bedacht war. Das man sich gegen solche Gegner immer wieder schwer tut, ist eine alte Weisheit, an der auch das heutige Spiel nichts änderte.
Man kann solche Teams mit Pressing und schnellen Kombinationen unter Druck setzen, um gegnerische Fehler zu erzwingen und den Weg zum Tor zu suchen. Leider war davon in Hälfte eins sehr wenig zu sehen. Die Versuche waren zu erkennen, besonders Julius versuchte immer wieder über außen zu Flanken zu kommen. Dabei blieben die Zuspiele jedoch häufig zu ungenau oder aber die Abschlüsse waren viel zu harmlos.
Weitschüsse - in der Vergangenheit häufig ein probates Mittel besonders bei kleineren Keepern - waren heute eher Rückgaben. Hohe Fernschüsse genau auf die Tormitte sind für einen großen Torwart überhaupt kein Problem. Letztlich spiegelten diese Versuche aber auch ein ganz großes Problem der ersten Halbzeit wieder: Der fehlende Zug zum Tor. Im Mittelfeld wurden die Bälle eher nach außen getragen, als mal den Pass auf die Spitzen zu suchen. So konnte sich der fleißige Lukas nur durch einige Kopfbälle hervortun, denen jedoch die nötige Präzision fehlten.
Und wie es bei solchen Spielen dann gern passiert, wird auch die Verteidigung mal nachlässig. Zwischen der 20. und 30. Minute kamen die Neuenkirchener so zu einigen Möglichkeiten. Gott sei dank fehlte den Spielern in Orange aber auch der nötige Killerinstinkt, um diese in ein Tor umzusetzen. Abgesehen von dieser kurzen Schwächephase stand die von Leihgabe Freddy gut organisierte Abwehr jedoch sicher. Besonders Sören konnte heute gefallen; er gewann alle Zweikämpfe und konnte immer wieder nach vorn Impulse setzen. Auch Maxim und Passi suchten den Weg nach vorn, spielten jedoch in der ersten Halbzeit manchmal etwas überhastet und ungenau. Nach dem Seitenwechsel war aber auch ihr Spiel deutlich verbessert.
In der Halbzeitpause fand Coach Manni deutliche Worte, was fortan auch von den Roten umgesetzt wurde. Eric, der zweite Spieler aus dem Kader der Ersten, spielte nun für Lukas und sorgte gleich für viel Druck. Unterstützt wurde er von Tim, der für Julius auf der rechten Außenbahn kam, und Chuck, der im Mittelfeld auf rechts dynamische Vorstöße zeigte und für viel Wirbel sorgte. Nik, der dafür in die zentrale Position rückte, war fortan der Verteiler im Mittelfeld, der mit genauen Pässen die Spitzen versorgen sollte.
Die Fehler, die man so beim Gegner provoziert, führten zwei Minuten nach Wiederanpfiff zu einem indirekten Freistoß gut 18 Meter vor dem Tor. Eine Sache für Passi, der einen strammen Schuss hat. Diesmal allerdings entschied er sich für einen Aufsetzer in die rechte Ecke, der sehr zur Freude aller Beteiligten zur längst überfälligen Führung führte.
Für alle MTV-Spieler (und nicht nur für die...) noch einmal ein Hinweis: Wenn der Schiedsrichter den Arm beim Freistoß hebt, ist dies immer ein indirekter Freistoß. Dann muss jemand den Ball vorher berühren, ansonsten wäre ein direkt erzieltes Tor ungültig. Und das will man doch nicht, oder?
Ansonsten gab es nun zwar reichlich Torchancen, diese wurden jedoch teilweise unfassbar sträflich liegen gelassen. So zum Beispiel in der 47. Minute, als Horni nach einem feinen Zuspiel von Nik vollkommen frei vor dem Tor direkt auf den Torwart schoss. Oder drei Minuten später, als Eric und Nik dreimal aus kürzester Distanz entweder am Keeper oder an einem Neuenkirchener Bein scheiterten. In der 59. Minute lag der Ball plötzlich vollkommen frei gefühlte fünfzig Zentimeter vor dem Tor, drei Rote sich aber nicht entscheiden konnten, wer einfach mal den Fuß hinhält. Scheinbar waren alle etwas überrascht von soviel Großzügigkeit des Gegners.
Dann gab es aber doch noch ein echtes Highlight, nämlich ein Tor der Kategorie „Tor des Monats“: Lessi bekam den Ball auf links, sah Tim rechts im Strafraum stehen und flankte den Ball punktgenau diagonal über Freund und Feind hinweg zu Tim, der sich ein Herz nahm, den Ball einmal aufkommen ließ und ihn dann Volley ins lange Eck versenkte. Sah beinahe so aus wie das glückliche Siegtor der Bayern im Eröffnungsspiel, war aber noch schöner.
Fazit des Spiels: Nicht immer schön, aber erfolgreich. Ein verdienter Sieg der Turner, die mit etwas mehr Zusammenspiel auch noch höher hätten gewinnen können. Wenn man aber bedenkt, dass die Mannschaft gegen stärkere Gegner immer noch ein paar Schippen drauflegen kann, kann man beruhigt den nächsten Spielen entgegen sehen.
Spieler des Spiels war heute Sören, der hinten alles resolut abräumte und nach vorn viele Impulse setzen konnte. Sauber!

Es spielten: Maggi - Passi, Maxim (Frederik), Freddy, Sören - Nik, Timm (Chuck), Lennart,  - Julius (Tim), Lukas (Eric), Daniel

Tore: 0 : 1 (37.) Passi per Freistoß, 0 : 2 (63.) Tim mit sehenswertem Volley