Vier Lüneburger Teams unter den Top 100
Der Uelzener Kreisligist Spvgg Oetzen ist die fairste Mannschaft im Land
lz70711dub Lüneburg. Fair Play ist für die Fußballer des MTV Treubund keine leere Worthülse. Nicht nur, dass erste und zweite Mannschaft in die Bezirksober- bzw. Bezirksliga aufstiegen, im VGH-Fairness-Cup der Saison 2006/2007 schafften sie zusammen mit dem TV Neuhaus und TSV Gellersen II als einzige Mannschaften aus dem NFV-Kreisgebiet Lüneburg den Sprung unter die Top 100. Leuchtendes Beispiel in punkto Sportlichkeit ist die Spvgg Oetzen aus der Kreisliga Uelzen, die mit lediglich 17 Gelben Karten in 30 Spielen unter 1093 bewerteten Teams die Nummer 1 in Niedersachsen ist.Exakt 16 236 Begegnungen von Herren-Mannschaften im Gebiet des Niedersächisischen Fußball-Verbandes - von der Bundesliga hinab bis in die Kreisligen in insgesamt 73 Staffeln - flossen in die VGH-Fairness-Cup-Wertung ein. Gelbe Karten wurden mit einem, Gelb-Rote mit drei und Rote Karten mit fünf Strafpunkten geahndet. Zudem gab es für Nichtantreten bzw. Sportgerichtsurteile zehn "Miese". Die Summe der Strafpunkte geteilt durch die Anzahl der Saisonspiele ergab den Quotienten bzw. die Punkteanzahl einer Mannschaft.
Bester Kreisvertreter ist der MTV Treubund II (58 Punkte) auf Platz 27, gefolgt vom TV Neuhaus. Die Fairness-Tabelle wird im Vereinsheim des Kreisligisten sicherlich einen würdigen Platz finden, schließlich steht die Mannschaft auf Platz 46 mit 63 Zählern unmittelbar vor den punktgleichen Bundesligisten VfL Wolfsburg und Hannover 96 (jeweils 67). Auf den Rängen 54 und 100 rangieren der TSV Gellersen (65) bzw. MTV Treubund I (67), die aber schlechtere Quotienten als die Bundesligisten aufweisen.
Gezählt wurden nach Saisonende insgesamt 76 279 Gelbe, 5154 Gelb-Rote und 2588 Rote Karten, die in 24 354 Stunden Fußball verteilt wurden. Das bedeutet, dass etwa alle 19 Minuten Gelb fällig war, in jeder dritten Begegnung ein Spieler mit Gelb-Rot und in jedem sechsten Spiel mit Rot vom Platz musste.
Die Auswertung der Kartenbilanz zeigt nicht nur die Vorbilder, sie outet schonungslos auch die schwarzen Schafe des niedersächsischen Fußballs. So scheint zum Beispiel die SSG Bishausen das Wort Fairness nicht zu kennen: Mit 94 Gelben, 15 Gelb-Roten und zehn Roten Karten in 28 Spielen steht der Kreisligist aus Northeim-Einbeck am Ende der Tabelle.
Im Fairness-Vergleich der 47 NFV-Kreise belegt traditionell Osnabrück-Land die Spitzenposition, gefolgt von Friesland und Holzminden. Die Teams aus dem NFV-Kreis Lüneburg, für die sich in 882 Spielen 2032 Gelbe, 119 Gelb-Rote und 59 Rote Karten summierten, nehmen in diesem Ranking Platz zwölf ein.
Tops und Flops gibt es aber auch in der Gegenüberstellung der 73 bewerteten Spielklassen. Während die Kreisliga Süd aus Osnabrück-Land als fairste Staffel glänzt, müssen sich die Mannschaften der Niedersachsenliga Ost den Vorwurf gefallen lassen, äußerst rustikal beim Fußball zu Werke zu gehen. In 480 Spielen gab es 1353 Gelbe, 85 Gelb-Rote und 51 Rote Karten, der MTV Gifhorn ist sogar Vorletzter der Fairness-Tabelle.
Auswertungs- und Vergleichstabellen von:
Gesamter NFV NFV Kreise Kreis Lüneburg Niedersachsenliga Bezirksoberliga Bezirksliga Kreisliga
SpVgg Oetzen ist fairstes Team in Niedersachsen
nfv70710
Barsinghausen. Diesen Titel wollten sie unbedingt haben. Als die
Kreisligafußballer der SpVgg Oetzen aus dem NFV-Kreis Uelzen im Januar
dieses Jahres erfahren hatten, dass sie Halbzeitmeister in Deutschlands
größtem Fairness-Wettbewerb, dem VGH-Fairness-Cup, waren, stand für das
Team um Kapitän Christian Felgner fest: Jetzt lassen wir uns von Platz 1
nicht mehr verdrängen. Hatte die Mannschaft von Trainer Thorsten Kahmann
bis zur Winterpause schon 13 gelbe Karten angesammelt, so erhöhte sich
diese Zahl bis zum Saisonende nur noch auf ganze 17 Verwarnungen.
Nachdem die Spvgg im vergangenen Jahr bereits Rang 9 belegt hatte,
gelang somit jetzt der ganz große Wurf. Die Ehrung der Oetzener als
„Fairste Mannschaft Niedersachsens“ wird am 29. August Niedersachsens
Minister für Inneres und Sport, Uwe Schünemann, im Sporthotel
Fuchsbachtal in Barsinghausen vornehmen. Zudem darf sich die Mannschaft
über den Siegerpreis, ein dreitägiges Trainingslager im Sporthotel,
freuen.
Der Aufstieg in die Kreisliga Uelzen im Jahr 2004 gilt als bisher
größter Erfolg in der Vereinsgeschichte der SpVgg Oetzen. Doch obwohl
die Mannschaft im abgelaufenen Spieljahr jenseits von Gut und Böse nur
auf Platz 11 der Kreisliga Uelzen landete, toppt der Sieg im
VGH-Fairness-Cup alle bisherigen Erfolgsmeldungen des rund 250
Mitglieder zählenden Klubs. Oetzen, die 1400-Seelen-Gemeinde im Herzen
der Lüneburger Heide, zugehörig zur Samtgemeinde Rosche, wird nun einige
Tage lang landesweit Erwähnung finden. Oliver Gampe, seit wenigen
Monaten neuer Vereinschef der SpVgg, freut sich: „Darauf kann die
Mannschaft stolz sein.“
Einer, der den Fairnesssieg der SpVgg vielleicht noch hätte gefährden
können, ist ausgerechnet der Spielobmann des Klubs, Dennis Thomsen. „Der
spielt Libero. Auf dieser Position ist man schon mal eher
Gelb-gefährdet“, entschuldigt Oliver Gampe seinen Vorstandskollegen, der
fünf Mal Gelb sah und damit der nicht wirklich „böse Bube“ im Team ist.
Fünf gelbe Karten sind vergleichsweise wenig, von Gelbsucht kann nicht
die Rede sein. Es folgen Christian Felgner und Roy Stolzenbach mit je
zwei gelben Karten, acht weitere Spieler wurden je ein Mal mit Gelb
verwarnt.
Der VGH-Fairness-Cup wurde 1992 zunächst als Hermann-Neuberger-Cup ins
Leben gerufen. Gesucht wurde erstmals die fairste Mannschaft
Niedersachsens. Zunächst beschränkte sich der Wettbewerb auf
Herrenmannschaften von der Bezirksklasse bis zu den niedersächsischen
Teams auf DFB-Ebene. Inzwischen wurde die Fairness-Wertung bis auf
sämtliche Kreisligen ausgedehnt, so dass in der abgelaufenen Saison 1093
Mannschaften aus 73 Staffeln bewertet wurden. Wettbewerbssponsor sind
seit dem Jahr 2000 die VGH-Versicherungen.
Im VGH-Fairness-Cup werden gelbe Karten mit einem Strafpunkt bewertet,
für Gelb-Rot gibt es drei Strafpunkte und Rot wird mit fünf Strafzählern
geahndet. Zudem gibt es für Nichtantreten bzw. Sportgerichtsurteile zehn
„Miese“ Die Summe der Strafpunkte geteilt durch die Anzahl der
Saisonspiele ergibt schließlich den Quotienten einer Mannschaft. Und der
liegt für die Spvgg Oetzen bei einem Wert von 0,57 Punkten (17 gelbe
Karten in 30 Spielen). Damit haben sie sich deutlich vom Heidmühler FC
II (Kreisliga Friesland/Wilhelmshaven/Wesermarsch, 25 gelbe Karten in 28
Spielen) absetzen können, der als zweitplatziertes Team auf 0,89 Punkte
kommt und dafür von der VGH mit dem Besuch eines Bundesligaspiels
belohnt wird. Dritter wurde der SV Innerstetal mit einem Wert von 1,0
Punkten (28 gelbe Karten in 28 Spielen). Der Kreisligist aus Salzgitter
erhält einen Sportartikelgutschein im Wert von 1500 Euro.
Die VGH-Versicherungen und die Öffentlichen Versicherungen Braunschweig
sowie Oldenburg zeichnen darüber hinaus in ihren Regionaldirektionen die
jeweils drei fairsten Teams aus. Alle Mannschaften erhalten einen Pokal,
eine Urkunde und jeder Spieler eine Plakette. Zusätzlich profitiert
jeweils eine Jugendmannschaft des ausgezeichneten Teams. Denn für die
Plätze 1 bis 3 in der Region gibt es Sportrausrüstungen im Wert von
1200, 800 bzw. 500 Euro für den Nachwuchs.
Exakt 16236 Begegnungen haben die Staffelleiter der 73 Staffeln
hinsichtlich der Verteilung von gelben, gelb-roten und roten Karten
ausgewertet. Gezählt wurden 76279 gelbe, 5154 gelb-rote und 2588 rote
Exemplare, die in 24354 Stunden Fußball verteilt wurden. Das bedeutet,
dass etwa alle 19 Minuten Gelb fällig war, in jeder dritten Begegnung
musste ein Spieler mit Gelb-Rot vom Platz und in jedem sechsten Spiel
wurde ein Rot-Sünder registriert.
Die Auswertung der Kartenbilanz ermöglicht nicht nur den Blick auf
leuchtende Beispiele, sie outet schonungslos auch die schwarzen Schafe
des niedersächsischen Fußballs. Zu allererst sei hier Schlusslicht SSG
Bishausen genannt. 94 gelbe, 15 gelb-rote und zehn rote Karten in 28
Spielen werfen kein gutes Licht auf die Fair-Play-Einstellung der Kicker
vom Kreisligisten aus Northeim-Einbeck.
Im Fairness-Vergleich der 47 NFV-Kreise belegt traditionell
Osnabrück-Land die Spitzenposition, gefolgt von Holzminden und
Lüchow-Dannenberg. Den letzten Platz in diesem Ranking nimmt der
NFV-Kreis Hannover-Stadt ein. Tops und Flops gibt es aber auch in der
Gegenüberstellung der 73 bewerteten Spielklassen. Während die Kreisliga
Süd aus Osnabrück-Land als fairste Staffel glänzt, müssen sich die
Mannschaften der Niedersachsenliga Ost den Vorwurf gefallen lassen,
äußerst rustikal beim Fußball zu Werke zu gehen.
Auffällig: Landeten die in Niedersachsen am höchsten spielenden
Mannschaften in früheren Jahren noch unter „ferner liefen“, so
beeindrucken sie heute mit ausgezeichneten Positionen im oberen Bereich
der Fairnesstabelle. Die Erstligisten Hannover 96 und VfL Wolfsburg (je
1,970) rangieren gleichauf auf Rang 47, Regionalligist VfL Osnabrück
(1,972) folgt direkt dahinter auf Rang 49. Nicht in den Top-50, dafür
aber im oberen Viertel liegt der abgestiegene Zweitligist Eintracht
Braunschweig (2,617, Platz 253).