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MTV Treubund Fussball

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Start Presse Juni 2014 Ulf Baxmann - Ehrenamt mit Leidenschaft!

Ulf Baxmann - Ehrenamt mit Leidenschaft!

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Pressels140626vm Lüneburg. Auf in das nächste Interview der Woche. Präsentiert wird diese Serie von den wir leben - Apotheke. Seit über 10 Jahre engagiert sich Ulf Baxmann (57) als Jugendtrainer beim MTV Treubund Lüneburg. Der Coach hat in dieser Zeit viele Titel errungen, einige der Jungs begleitet er seit der F-Jugend, gibt ihnen als Trainer der A-Jugend noch wertvolle Tipps & Tricks & Allerlei. Wir reisten mit dem Hochschullehrer durch ein Jahrzehnt Fußballgeschichte des MTV Treubund – viel Spaß beim Mitreisen!

Ulf BaxmannUlf, wie heißt dein Lieblingsverein?
In der Bundesliga Hannover 96, vor Ort: MTV Treubund Lüneburg und in der Australian Football League der St. Kilda.

Hast du auch selbst mal Fußball gespielt, oder bist du reiner Theoretiker?
Fußball habe ich in Hannover bei Kleeblatt Stöcken, MTV Großbuchholz und TSV Wettbergen gespielt, unterbrochen durch andere sportliche Aktivitäten in der Leichtathletik (Zehnkampf) und bescheidene Auftritte als Volleyballer sowie als Hobby-Tennisspieler.

Seit wann bist du Jugendtrainer – und warum engagierst du dich im Jugendfußball?
Ich trainiere seit dem WM-Jahr 2002. Ich habe Kinder schon immer gemocht - habe ja auch drei eigene - und konnte das so gut mit meiner Lieblingssportart verbinden. Zudem war einfach der Bedarf da und eben meine Bereitschaft mich ehrenamtlich, insbesondere für die Jugend zu engagieren.   

Wie viele Stunden nimmt das Amt in der Woche in Anspruch?
Als Trainer circa 15 Stunden pro Woche (Training, Auswärtsspiele in Niedersachsen und Organisation) sowie weitere 3 Stunden als Jugendkoordinator und Mitglied des MTV-Fußballvorstands für Kommunikation und die Organisation besonderer Events, zum Beispiel den Young-Talents-Day.

Was hat sich in den vergangenen Jahren im Umgang mit den Spielern und Eltern am meisten verändert?
Grundsätzlich stelle ich - auch gesellschaftlich - eine größere Betonung von Eigeninteressen fest beziehungsweise eine geringere Bereitschaft, sich für andere zu engagieren, was sich auch in der zunehmenden Schwierigkeit zeigt, Ehrenämter zu besetzen. Verändert haben sich vor allem auch die Kommunikationsmedien: Statt Handzetteln für die Kinder und Emails an die Eltern kommen heute ab einer bestimmten Altersgruppe eher Facebook- und Whats-App-Gruppen zum Einsatz.

Wie schwer ist es für die Jungs, Alltag und Fußball unter einen Hut zu bringen?
Mein Respekt gilt allen, die es schaffen, neben der Ausbildung oder Schule wöchentlich bis zu drei Trainingseinheiten und bei Auswärtsspielen einen kompletten Wochenendtag für Fußball aufzuwenden. Speziell für unsere Abiturienten - wovon der MTV vergleichsweise viele hat - ist das durch die (Fehl-)Entwicklung zu 12 Schuljahren verschärft worden.

Wie schwer fällt es manchmal, wenn man einem Spieler mitteilen muss, dass es nicht reicht?
Das ist natürlich nicht angenehm, mit dem nötigen Respekt aber machbar und vor allem ehrlicher und somit besser als einen Jugendlichen mit nicht zu haltenden Versprechen von Woche zu Woche zu vertrösten und auf die Bank zu setzen. Irgendwann kommt eben jeder an seine Grenzen, und das muss offen gesagt werden.

Was ist im Umgang mit den Spielern besonders wichtig?
Ehrlichkeit, Verständnis für ihre Situation und gegenseitiger Respekt.

Was kann man sich im Umgang gar nicht erlauben?
Respektlosigkeit, Vertrauensbrüche, Beleidigungen oder Bloßstellungen der Spieler sowie alles was der Vorbildfunktion eines Trainers widerspricht: Zum Glück rauche ich nicht, aber auch Alkohol am Spielfeldrand wäre ein "No go".

Was macht den Job manchmal schwierig?
Interessenkonflikte zwischen einigen Spielern, mit einzelnen Eltern und zum Teil auch vereinsintern, aber das ist wohl normal in Gruppen.

Was sind die schönsten Erinnerungen?
Die erste Kreismeisterschaft in der F-Jugend 2004, eine unerwartete "Weltmeisterschaft" bei einem E-Jugend-Turnier 2006 und ein Spiel, als mein Sohn Robin unseren früheren Erzrivalen TSV Bardowick fast im Alleingang besiegt hat (letzteres aber eher aus Vater- denn aus Trainerperspektive).

Wird manchmal zu viel diskutiert?
Meine Jungs können mit mir über alles diskutieren und sollen mich auch offen (nicht öffentlich!) kritisieren, aber alles zur rechten Zeit, am rechten Platz und im angemessenen Stil. Infragestellungen von Auswechselungen in der Halbzeitpause oder Diskussionen im Training über die Sinnhaftigkeit einer Übung sind tabu!

Was bringt dich richtig auf die Palme?
Egoismen, angefangen mit Spielern, die sich beim Tragen der Tore konsequent zurückhalten bis hin zu mangelndem Teameinsatz im Spiel, aber auch Unehrlichkeit und Täuschungsversuche im sozialen Umgang.

Was möchtest du deinen Spielern auf und neben dem Platz vermitteln?
Tugenden aus dem Bereich der sozialen Kompetenz: Anstand, Respekt, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft, Teamfähigkeit etc.

Wie schwierig ist es immer Vorbild zu sein?
Niemand ist immer und in jeder Hinsicht Vorbild, aber jeder hat etwas, von dem man was lernen kann.

Was möchtest du noch los werden?
Etwas Übergewicht am Bauch!

Quelle: Luensport.de

 
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