lz130726re Lüneburg. Wenn eine Mannschaft die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte mit Platz 3 gespielt hat, peilt sie im Regelfall höhere Regionen an. Beim MTV Treubund wird der Ball aber flach gehalten - aus gutem Grund:
Die Fluktuation im Kader war hoch, weitere Abgänge sind nicht ausgeschlossen, und es ging vor allem Routine verloren. Doch Trainer Olaf Lakämper schreckt das nicht: "Mittelfristig wollen wir schon mal in der Oberliga anklopfen. Dazu müssen wir aber eine optimale Saison spielen. Jetzt wollen wir gut bestehen, ich habe Platz 1 bis 6 als Ziel ausgegeben. Das wird aber kein Selbstgänger."
Lakämper und sein Co-Trainer Marc Bunge fürchten nicht zuletzt die "typische MTV-Mentalität", Selbstzutriedenheit nach dem Erreichten soll sich nicht wieder einstellen wie vor drei Jahren. "Da ist der MTV in der Saison nach Landesliga-Platz 4 abgestiegen", warnt Bunge. "Alle Warnungen nutzen aber wenig, diese EiDsteIlung muss auch die innere Uberzeugung der Spieler sein." Aber er fügt gleich an: "Das sind alles gute Jungs, klar im Kopf. Es macht Spaß, mit ihnen zu arbeiten."
Dennoch muss das Trainerduo stets auch mit Unwägbarkeiten leben, damit, dass etwa Pahl erst im Winter wieder dazustößt, dass Youngster länger ins Ausland gehen wie jetzt Holzhütter und erneut Peters oder dass Spieler einen Studienplatz finden - was ausgerechnet bei Torjäger Fornfeist "droht". Lakämper trägt es mit Fassung:
"Geht er, müssen wir unser Spiel eben umstellen. Wir sind ein Ausbildungsverein, und die berufliche Entwicklung hat nun einmal Vorrang." Neue Youngster suchen ihre Chance und bringen frischen Wind. "Aus dem Kader, den wir vor drei Jahren übernommen haben, ist nur noch Stefan Harms da. Aber es ist ja auch reizvoll, neue Talente weiterzuentwickeln, Spieler zu verbessern", so Bunge.
Deshalb sprechen die beiden auch ungern über eventuell nicht erfüllte Personalwünsche. "Wir haben mit Hattendorf einen der besten Bezirksligaspieler und mit Grzywaczewski einen der besten A-Jugend-Stürmer bekommen und Fischer, den wir schon letztes Jahr wollten", sagt Lakämper und will vor allem daran arbeiten, gegen die starken Teams der Klasse besser zu bestehen. "Gegen uelzen, Ahlerstedt und Bornreihe haben wir zu viele Punkte liegen gelassen. Wir wollen uns ja weiterentwickeln - auch uns als Trainer, wir haben auch nicht immer alles richtig gemacht."
Quelle: Holger Remus (Landeszeitung Treffer)