Ich möchte noch viel lernen. Nur so kann ich der Trainer sein, der junge Spieler besser machen kann, der Trainer den ich gerne gehabt hätte. Die nachfolgende Frage ist schlussendlich die einzige Konstante die bleibt, für einen Spieler und noch mehr für einen Trainer – Was willst du lernen? Und die beste Antwort ist: Mehr!
Jedem ist klar, man kommt nie an. Es gibt immer etwas Neues zu lernen. In meiner Jungend war das Training leider nicht gut. Und heute gilt es die unvergleichlich größeren Möglichkeiten an Informationen zu kommen, zu nutzen. Es gibt nach wie vor zu wenig Diversität im Fußball – es gibt nicht nur eine Möglichkeit, einen Weg, eine Lösung oder gar eine beste Lösung, sondern viele – und manche kennen wir (noch) nicht einmal – diese zeigt uns das Momentum des kreativen Zufalls.
Kreativität zu fördern ist eine der Aufgaben des Trainers – und wahrlich keine leichte. Kreativität entsteht oft durch ein Problem – hervorragend untersucht durch Czíkszentmihályi. Mit dem Wissen in seiner Domäne, i.e.S. der technischen Fähigkeiten, dem Verstehen von Raum und Zeit auf dem Feld, kann der Trainer nunmehr die Spieler anleiten, sich dem Problem zu stellen und eigene Lösungen finden. Ein Trainer „sollte so viele Situationen wie möglich schaffen, in denen Spieler Entscheidungen treffen und angemessene Lösungen wählen müssen, und dadurch ihre wahrnehmungs-kognitiven und technischen Fähigkeiten entwickeln.“ (Fuhre/Saether, „Skill acquistion in a professional and non-professional U16 football team: the use of playing form versus training form“, in Journal of Physical Education and Sport, veröffentlicht 31.06.2020). Fußball kann so vieles mehr als nur Fußball (lehren). Sport und im Besonderen ein Training mit Schwerpunkten auf psychomotorische Funktionen und unter Einsatz v.a. des Arbeitsgedächtnisses hat nachweislich positive Effekte auf die kognitive Funktion. Mit simplen Passstafetten, einstudierten Finten und Vorgaben von Mustern oder gar Rundenlaufen auf dem Platz ist das leider nicht möglich. Die wertvolle (Trainings-) Zeit muss sinnvoll und im Sinne der Entwicklung der Spieler genutzt werden.