Mienert zu Türkiye

Donnerstag, den 19. April 2012 um 10:39 Uhr
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Presselp120414Lüneburg. Fußballtrainer Friedhelm Mienert kehrt zurück nach Hamburg. Der ehemalige Coach des Oberligisten Bergedorf 85 übernimmt in der kommenden Saison den Landesligisten FC Türkiye Hamburg. Seit Herbst war der 47-Jährige Trainer des A-Junioren-Niedersachsenligisten MTV Treubund Lüneburg, den er vor dem Abstieg retten sollte. Nachdem Mienert seinen Verein Mittwoch über den Wechsel informiert hatte, wurde er am Donnerstag gefeuert.

„MTV-Manager Manfred Martens hat mir mitgeteilt, dass ich entlassen bin. Schade, wir hätten den Klassenerhalt geschafft. Donnerstag habe ich mich von jedem Spieler persönlich verabschiedet“, so Mienert.Martens teilt dazu mit: „Der MTV Treubund trennt sich mit sofortiger Wirkung von seinem A-Junioren-Trainer Friedhelm Mienert. Die Auffassungen des Trainers und der Fußballabteilung über leistungsorientierten Fußball im Jugendbereich lagen im beiderseitigen Einvernehmen so weit auseinander, dass die angestrebte längerfristige Zusammenarbeit mit Friedhelm Mienert nicht realisierbar erschien.“

MienertFriedhelm MienertIn der Hamburger Amateurszene schlug die Nachricht von Mienerts Comeback wie eine Bombe ein. Der temperamentvolle Trainer (BILD schrieb: „Der wilde Mienert“) hatte im vorigen Sommer bei Bergedorf 85 für viel Furore gesorgt und die Zuschauerzahlen verdoppelt, war aber schon nach vier Spielen entlassen worden. Nun die Rückkehr nach Hamburg, wo Ex-LSK-Jugendspieler Mienert viele Herrenjahre als Aktiver in der Oberliga verbrachte.

Der Lüne­post-Sportjournalist aus Echem war Wunschkandidat von Türkiye-Manager Klaus Klock (Ex-Profi in Aachen und Solingen). Mit Mienert will der Landesliga-Vierte Türkiye mittelfristig in die Oberliga aufsteigen. Wird der neue Trainer für das Unternehmen Aufstieg Spieler aus dem Raum Lüneburg holen? „Nein, keinen einzigen“, sagt Mienert, „denn zum einen ist das Türkiye-Team stark, das habe ich über Ostern gesehen, als sie zweimal gewonnen haben. Zum anderen gibt es in Hamburg erstklassige Amateurfußballer wie Sand am Meer. Und die haben keine so horrenden Gehaltswünsche wie anderswo.“ Außerdem betont Mienert: „Ich habe beim FC Türkiye keinerlei Druck aufzusteigen. Die Vereinsführung will vor allem schönen offensiven Fußball sehen. Das kriege ich hin. Ich gehe da in aller Ruhe ran.“ Mienert löst den bisherigen Trainer Dogan Inam (44) ab, der auf eigenen Wunsch die Trainerbank räumt. Unternehmer Inam bleibt aber unumschränkter Vereinsboss und Mäzen. Co-Trainer wird der ehemalige Türkiye-Landesligaspieler Metin Demir. Er kann dem neuen Chefcoach sicher gut bei der Integration in den Multi-Kulti-Verein helfen. Mienert: „Ich freue mich schon riesig, beim FC Türkiye sind sie genauso fußballverrückt wie ich!“

Quelle: (Bericht u. Foto)

 
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